Kinderbetreuung mit Babysits

[unbezahlte Werbung] Laut verschiedenen Experten fehlten 2018 in Deutschland mehr als 300.000 Kita-Plätze. Laut der Bertelsmann Stiftung sind es in 2023 sogar schon knapp 400.000; Tendenz also stark steigend! In einem Interview spricht die Vorsitzende des Bundesverbands für Kindertagespflege in Deutschland von 44.000 aktiven Tagesmüttern (und -vätern!) im Jahr 2018. Auch wenn sich diese Zahl erstmal hoch anhört, wird der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen damit noch lange nicht gedeckt.

Mit ein bisschen einfacher Mathematik heißt das nämlich, dass jede Tagesmutter bzw. jeder Tagesvater jeweils 7 Kinder zusätzlich aufnehmen müsste um diesen Bedarf zu decken. Dass das nicht im Interesse der Kinder ist, versteht sich wohl von selbst. Unter anderem deshalb ist es wichtig zu wissen, worauf man bei der Suche nach einer geeigneten Tagesmutter bzw. einem geeigneten Tagesvater achten sollte, so dass eine optimale Kinderbetreuung sichergestellt wird. In diesem Zuge stellen wir Dir die Kinderbetreuung mit Babysits vor.

Ausbildung der Betreuungsperson

Frag auf jeden Fall nach der Qualifikation und den Zeugnissen der potentiellen Betreuungsperson. Um in Deutschland in der Tagespflege tätig zu sein, benötigt man eine sogenannte Pflegeerlaubnis. Diese ist mit einem Führungszeugnis, einem Gesundheitsausweis, einem Erste-Hilfe-Kurs und noch einigen anderen Auflagen verbunden. Zusätzlich muss eine Tagesmutter bzw. ein Tagesvater eine Ausbildung von mindestens 160 Stunden absolvieren um sich selbst offiziell als Tagespfleger bezeichnen zu können. Wenn Du also nach der Pflegeerlaubnis einer Person fragst, kannst Du damit sicherstellen, dass diese Person all diese Auflagen erfüllt und theoretisch bestens für die Kinderbetreuung eurer Kinder geeignet ist.

Stimmt die Chemie?

Genauso wie Deine Familie und Dein Kind ist auch jede Tagesmutter bzw. jeder Tagesvater ganz individuell und vertritt andere Werte. Wenn Dein Kind also viel Zeit in der Tagespflege verbringt, ist es wichtig, dass diese Werte zusammenpassen und ein Grundvertrauen zwischen allen Beteiligten herrscht. Einige Fragen, die Du der potentiellen Betreuungsperson stellen kannst sind:

  • Wie sieht ein typischer Tag in eurer Tagesbetreuung aus?
  • Welche Aktivitäten unternehmt ihr gemeinsam?
  • Wie gestaltet sich bei euch die Eingewöhnung?
  • Was sind die Ziele deines Erziehungsstils?

Andere Fragen beantworten sich eher durch das Beobachten. Wie geht die Tagesmutter bzw. der Tagesvater auf Dich und Dein Kind beim Kennenlernen zu? Hast Du das Gefühl, dass Dein Kind überdurchschnittlich scheu ist oder haben sie gleich einen guten Draht zueinander? Viele Tagesmütter bzw. -väter bieten auch an, dass man bei ihnen zu Hause „reinschnuppern“ kann während auch andere Kinder da sind. Das hilft dabei, einen grundsätzlichen Eindruck der Familie und des Alltags dort zu bekommen.

Finanzielle Aspekte der Kinderbetreuung

Natürlich ein eher unliebsames und trockenes Thema, aber grade für Familien ein sehr wichtiges: die Finanzen. Die Bezahlung der Kinderbetreuung kann verschiedene Formen annehmen. Wenn die Betreuung eher flexibel bleiben soll, ist ein Stundenlohn wohl angemessen. Ansonsten kann auch eine monatliche Rate vereinbart werden.

Zusätzlich hängt die Bezahlung natürlich auch von den inkludierten Leistungen der Tagesmutter oder des Tagesvaters ab. Wenn Windeln, Mahlzeiten, eventuell anfallende Eintritte usw. inkludiert sind, ist es natürlich vollkommen in Ordnung wenn der Stundenlohn oder der monatlich Preis für die Betreuung höher ist.

Eine weitere wichtige Information ist auch noch die steuerliche Absetzbarkeit der Kosten für die Kinderbetreuung. Jährlich können in Deutschland pro Kind bis zu 6.000€ der Kosten für die Tagespflege abgesetzt werden. Das gilt aber nur für den Teil der Kosten, die direkt der Betreuung zuzuschreiben sind. Mahlzeiten usw. können nicht abgesetzt werden und müssen herausgerechnet werden.

Ganz wichtig: das Absetzen ist nur möglich, wenn die Kosten überwiesen und nicht bar bezahlt werden. Auch eine Rechnung der Tagesmutter bzw. des Tagesvaters ist nicht ausreichend. Im Zweifelsfall gilt nur ein Überweisungsbeleg als Bestätigung für das Finanzamt.

Das gute alte Bauchgefühl

Zum Schluss der wohl wichtigste Tipp von allen: Verlass Dich auf Dein Bauchgefühl! Du kennst Dein Kind am besten und weißt grade, wenn Dein Kind noch klein ist, was ihm oder ihr gut tut. Wenn Du siehst, dass Dein Kind beim ersten Kennenlernen bei der Kinderbetreuung gleich aufblüht und sich sichtlich wohl fühlt, ist das wohl das beste Gefühl, dass man als Elternteil bekommen kann.

Achte also darauf, dass nicht nur Du, sondern auch Deine Kinder, die Tagesmutter bzw. den Tagesvater sowie die Räumlichkeiten und evtl. sogar die anderen Kinder im Vorhinein kennenlernen und sich dort wohlfühlen. Wenn Du, Deine Kinder und die Tagesmutter bzw. der Tagesvater alle ein gutes Gefühl habt, steht einer längerfristigen Betreuung nichts mehr im Weg.

Fazit: Kinderbetreuung mit Babysits

Wir hoffen, dass wir Dir mit diesen Tipps die Suche nach der perfekten Tagesmutter, oder dem perfekten Tagesvater, ein bisschen erleichtern konnten und Du jetzt besser weißt, worauf Du bei der Suche achten solltest. Falls Du aktuell auf der Suche nach einer Tagesmutter, einem Tagesvater oder auch einem Babysitter bist, kannst Du Teil der Babysitter-Community werden und die Plattform verwenden. Dort kannst Du Dich registrieren, ein Profil mit einer Beschreibung von Deiner Familie anlegen sowie Babysitter, Nannys und Tagesmütter kontaktieren. Wir wünschen Dir viel Glück bei der Suche!

LG auch von Hugo & Richard.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

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