Krippenplatz – 1 Platz genügt, danke!

Das Thema Krippenplatz (Kitaplatz). Eine scheinbar never-ending Story, die wir Eltern alle entweder schon durchgemacht haben oder uns noch bevorsteht. Auch wir befinden uns grade mitten in diesem Prozess und möchten unsere Erfahrungen mit Dir teilen. Darüber hinaus ist das Thema aktueller denn je, denn seit (2018) existiert das Online-Anmeldeverfahren, was derzeit anscheinend noch für viel Verwirrung auf allen Seiten sorgt.

Inhaltsverzeichnis

Unsere Bemühungen um einen Krippenplatz

Wir haben in unserem Freundeskreis bereits einige Eltern, die ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben. Aber uns sind auch viele Gerüchte zu Ohren gekommen, was den Ablauf und den richtigen Zeitpunkt einer Anmeldung betrifft.

Kurzum, auch wir gehörten zu  den Eltern, die die diversen Kitas in unserem Wohnviertel angeschrieben haben und um Informationen zum Anmeldeverfahren gebeten haben. Alles noch bevor Hugo auf der Welt war, versteht sich. Das war erstmal komplett erfolglos, da uns gesagt wurde, wir müssten erstmal bis zu Hugo’s Geburt warten. Vorher sei eine Anmeldung, oder das Hinzufügen auf eine etwaige Warteliste, nicht möglich.

Also haben wir bis zu Hugo’s Geburt gewartet und das Thema erstmal wieder ad acta gelegt. Da wir bei unseren ersten Anmeldeversuchen erfahren haben, dass auch die Aufnahme in eine Krippe immer nur zum August eines Jahres erfolgt, sahen wir uns mit der nächsten Herausforderung konfrontiert: Hugo ist im Februar geboren + Maren muss nach einem Jahr Elternzeit wieder anfangen zu arbeiten = wie sollen wir die sechs Monate von März bis August ohne Krippenplatz überbrücken?

Der bisherige Ablauf zur Anmeldung für einen Krippenplatz

In der Regel hat jede Einrichtung Informationstage angeboten. Hier konnte man sich die Einrichtung anschauen und sich über die Philosophie der Kindertagesstätte informieren. Bei Bedarf wurde im Anschluss ein Anmeldebogen ausgefüllt. Dies machte man dann in allen Einrichtungen, die in Frage kamen. Mit dem Ergebnis, dass es unzählige Bewerbungen auf vllt. drei bis vier Plätze pro Einrichtung gab und keiner mehr einen Durchblick hatte.

Die Vergabe der Plätze erfolgte in der Regel nach einem gewissen Schema bzw. Punktesystem. Priorisiert wurden Kinder, die bereits ein älteres Geschwisterkind in der Einrichtung hatten, Eltern mit sozial schwächerem Hintergrund und alleinerziehende Mütter/Väter. Eine Durchschnittsfamilie wie wir mit einem Kind, hatte hier schlicht und einfach die geringsten Chancen auf einen Krippenplatz.

Da ist es nur nachvollziehbar, dass sich die Eltern auf alle verfügbaren Plätze beworben haben, in der Hoffnung überhaupt einen Platz zu bekommen. Die Philosophie der Einrichtung, die Erzieherinnen/Erzieher vor Ort und alle weiteren Rahmenbedingungen spielten mittlerweile keine Rolle mehr. Meiner Meinung nach ein sehr trauriger und ernst zu nehmender Aspekt, an dem vor allem die Politik eine Teilschuld trägt: rechtlicher Anspruch auf einen Krippen-/Kitaplatz, der faktisch nicht gewährleistet wird und schlechte Bezahlung der Mitarbeiter, weshalb viele Einrichtungen über Personalmangel klagen.

Ab 2018 erfolgt die Anmeldung für einen Krippenplatz im Online-Verfahren

Wir befassen uns seit August 2018 jetzt wieder mit der Anmeldung zu einem Krippenplatz für 2019. Nach der erneuten Kontaktaufnahme zu den umliegenden Einrichtungen, haben wir herausgefunden, dass ab diesem Jahr das Anmeldeverfahren online erfolgen soll. Zentralisiert über die Homepage der Stadt (Osnabrück).

Ziel ist es, dass massenhafte anmelden zu vermeiden, in dem interessierte Eltern einen Anmeldebogen ausfüllen, auf dem die vier favorisierten Einrichtungen angegeben werden. Somit können sich Eltern nur in vier Kitas, von eins bis vier priorisiert, anmelden. Dadurch soll eine bessere Übersicht bei der Platzvergabe erreicht werden.

Des Weiteren steigen theoretisch die Chancen, dass man für sein Kind einen Platz in der Wunscheinrichtung erhält. Vorausgesetzt es stehen genügend Plätze für die Kinder sowie Kita-Mitarbeiter zur Verfügung.

Das Pokern um einen Krippenplatz nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip

Aller Anfang ist schwer, wie wir derzeit erfahren. Die Einrichtungen haben wenige bis gar keine Informationen. Es gab lange Zeit keinen genauen Termin, ab wann die Online-Anmeldung verfügbar ist. Auch der genaue Ablauf ist vielen Einrichtungen nicht bekannt. Die einzige Info, die interessierte Familien bekommen ist, dass man der Presse im November den weiteren Ablauf entnehmen kann. Viele Fragen somit, die sich uns hier gestellt haben, was die Bewerbung um einen Krippenplatz für Hugo betrifft.

Wir haben versucht, das Ganze jedoch optimistisch anzugehen. Wir haben uns diverse Einrichtungen in unserem Einzugsgebiet vorab angeschaut oder online Informationen eingeholt. Für uns ist der Fokus auf die Philosophie der Kita sowie die Anzahl der verfügbaren Plätze ausschlaggebend.

Wir haben anschließend eine Liste mit den in Frage kommenden Kitas gemacht. Im nächsten Schritt mussten wir dann die Priorisierung vornehmen. Hier haben wir lange hin und her überlegt, da die Herangehensweise schon sehr von Taktik geprägt ist: wie viele Plätze werden hier verfügbar sein, wie viele dort? wo sind die Chancen auf einen Platz vermeintlich am größten? Welche Kita soll am zweithöchsten priorisiert werden, wenn wir für die Wunscheinrichtung keinen Platz bekommen? Ein echtes Martyrium, wie nach eine Klausur.

Online-Anmeldung – wie geht es weiter?

Die Gefühlslage nach der Online-Anmeldung war schon sehr aufgewühlt. Im Endeffekt bleibt uns allerdings nichts anderes übrig, als abzuwarten. Die Entscheidung werden wir dann Anfang des neuen Jahres mitgeteilt bekommen. Wir halten Dich auf dem Laufenden, nämlich hier: Krippengesuch – wenn Familien auf der Strecke bleiben.

Mein Erfahrungstipp: Schau Dir die in Frage kommenden Einrichtungen vorab an und informiert euch. Das kann später bei der Platzvergabe den Unterschied machen zu Familien, die sich Kitas nicht vorab angeguckt haben.

Richard – Papa & Blogger

Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Schreib uns einen Kommentar, wir freuen uns auf den Austausch! (Einen schönen Beitrag zu dem Thema und der Situation in Berlin hat auch Julia von 2800g.de geschrieben. Zum Beitrag ->)

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Viel Erfolg bei Deinen Bemühungen und bis dahin, Richard & Hugo.

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

[Header-Foto:  Minions-Bild: Foto von Justin Lim auf Unsplash]

8 Gedanken zu „Krippenplatz – 1 Platz genügt, danke!“

  1. Ich bin ja wirklich gespannt, ob die Länder in der Lage sind, mit technischen Hilfsmitteln die Situation wirklich zu verändern. Wünschenswert wäre es…
    Toi toi toi an alle Wartenden!

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  2. Hi, wisst ihr zufällig was passiert wenn man in keiner der 4 angegebenen Kitas einen Platz bekommt? Wir sind im September nach Osnabrück gezogen und haben uns gefreut als wir von dem online Verfahren gehört haben, da es für uns als „die neuen in der Stadt“ wesentlich übersichtlicher ist (denke ich zumindest). Jetzt bleibt uns erst mal nur das Warten… trotzdem frage ich mich was passiert wenn wir nirgends eine Zusage bekommen.

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    • Hallo Hanna, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich hoffe, dass es für alle Beteiligten wesentlich übersichtlicher wird. Theoretisch hat man ja einen Anspruch, auch wenn das nichts heißen mag. Ich gehe davon aus, dass man bei Absagen der vier priorisierten Einrichtungen Anspruch auf eine Tagesmutter hat & hier auch Unterstützung bei der Stadt bekommt. Allerdings ist auch hier im Grunde eine frühzeitige Anmeldung nötig, da die Tagesmütter ja auch nur begrenzte Plätze frei haben. Es bleibt also abzuwarten…LG, Richard & Hugo.

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  3. Ich hatte wirklich nur Glück.
    Bei meinem ersten Kind haben wir überraschend eine tolle Tagesmutter gefunden, aber leider nur bis Juni 2018.
    Ich hatte mich dann vorher schon überall in meiner Gegend auf Wartelisten setzen lassen.
    Im Mai bekam ich eine e-Mail von einer Kindergartenleiterin.
    Dort wurde ich gefragt, ob ich noch interesse auf einen Kindergartenplatz hätte.
    Ich rief dort sofort an, eigentlich hatte ich gedacht gar keine Rückmeldung mehr zu bekommen.
    Ich dachte zuerst auch, dass die Kindergartenleitung noch mehreren einen Platz angeboten hätte, doch schien es wirklich nur für mein Kind zu sein.
    Jetzt geht er seit September dort hin und ist dort sehr glücklich.
    Mein zweites Kind habe ich dort auch schon angemeldet und er hat einen sicheren Platz dort für den nächsten Sommer.

    Manchmal hat man einfach Glück.

    Viel Erfolg für alle anderen bei der Siche.

    Lg
    C
    Wir haben dann direkt im Juni den Vertrag unterschrieben.

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    • Hallo C, ganz herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Ja, das nötige Quäntchen Glück muss manchmal auch dabei sein. & bei Geschwisterkindern stehen die Chancen dann nochmal besser. Ich freue mich, dass eure Suche alles in allem so gut gelaufen ist & vor allem, dass Dein Sohn dort sehr glücklich ist. Was gibt es da schöneres?
      LG, Richard & Hugo.

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  4. Wir werden im Januar unser erstes Kind bekommen und beschäftigen uns leider auch schon mit dem Thema, in unserer Stadt sind Plätze vor allem U2 Mangelware. Und wir haben auch das Problem das die Kitas erst ab August nehmen sowie auch die Tagesmütter. Jetzt stellt sich uns auch die Frage wie wir die Zeit dazwischen überbrücken sollen, da ich auch nur ein Jahr Elternzeit nehmen kann.
    Wie sieht eure Lösung da aus ?

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    • Hi Kira, ganz lieben Dank für Deinen Kommentar!
      Wir machen da grade sehr ähnliche Erfahrungen. Grade das Problem der Zeitüberbrückung bis August ist nicht ohne, da meine Frau auch nur 1 Jahr Elternzeit nehmen kann. Wir haben zum Glück beide Oma’s & Opa’s in Reichweite, die uns hier unterstützen werden. Wir werden definitiv versuchen – sobald wir einen Platz für Hugo in Aussicht haben – schon unterjährig „reinzuschlüpfen“, wenn ein Platz frei werden sollte. Ansonsten ist Flexibilität gefragt, was meine Arbeitszeiten angeht & wie Maren’s Arbeitszeiten im nächsten Jahr sein werden (in Teilzeit dann wahrscheinlich). Wir drücken euch auf jeden Fall die Daumen! Wenn sich bei euch etwas ergibt, sind wir gespannt & freuen uns von Dir davon zu hören.
      LG, Richard & Hugo.

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