Das 2. Jahr – Kapitel II

Dies ist Kapitel II unserer Serie „Das 2. Jahr“. Ich schildere Dir die Monate 16 – 18 unseres Sohnes. Hugo wächst inzwischen zusehends mehr und mehr zu einem kleinen Jungen heran. Er versucht seine Bedürfnisse langsam aber sich sprachlich auszudrücken und treibt seine Charakterbildung weiter voran. Er fängt an, Alltagsdinge selbstständig angehen zu wollen, ohne Rücksicht auf Verluste. 🙂 Eine sehr intensive Phase, die uns alles abverlangt…

Inhaltsverzeichnis

Kleiner Charakterkopf

Wie in Kapitel I bereits kurz beschrieben, ist Hugo’s Persönlichkeitsbildung in vollem Gange. Gelegentliche Wutausbrüche gehören inzwischen zum Alltag dazu, genauso wie das Verfolgen des eigenen Willen. Was Mama & Papa sagen, hat meist wenig Relevanz. Es sei denn es hat etwas mit Essen zu tun…:-)

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Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel er in diesem jungen Alter bereits versteht. Im Grunde alles, was wir zu ihm sagen.

Da treibt es einen schnell mal zur Weißglut, wenn ein elterliches „Nein“ mit einem kindischen, verschmitzten Lächeln beantwortet wird. Nur um anschließend das soeben Verbotene trotzdem auszuprobieren.

Unsere Wünsche werden konsequent ignoriert, gleichzeitig haben seine Bedürfnisse selbstredend höchste Priorität. Naja, zumindest aus seiner Sicht…:-)

Allerdings müssen wir Eltern hier nachsichtig sein, da Kinder in diesem Alter nur sich selbst sehen. Ihr Fokus liegt einzig auf ihrer Welt und das wird Mama und Papa auch deutlich klar gemacht.

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Das 2. Jahr.

Aber es ist auch schön zu sehen, wie sich sein Charakter entwickelt. Es ist für uns wichtig zu verstehen, was ihn interessiert und antreibt. So können wir ihn jeden Tag besser kennen lernen. Wir können aktiv an seiner Entwicklung teilhaben sowie ihn fördern und unterstützen.

Wir versuchen uns stets auf Augenhöhe mit Hugo zu bewegen. Maren und ich erklären ihm in Ruhe, wieso etwas vielleicht nicht gemacht wird, damit er gleich von klein auf beginnt zuzuhören und zu verstehen. So setzen wir ihn nicht vor vollendete Tatsachen.

Sicherlich erfordert das sehr viel Geduld, aber wir sind überzeugt, dass sich unser Verhalten mittel- und langfristig auszahlen wird.

Wobei auch unsere Geduld hin- und wieder mal ein Ende hat. 😉

Run boy, run

Wie schnell letztendlich dieser revolutionäre Schritt vom auf dem Rücken liegen, bis hin zum Laufen auf zwei Beinen vollzogen ist!

Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich Hugo inzwischen so über die Wiesen flitzen sehe. Mit wird oft Angst und Bange, wenn ich ihn beobachte. Aber wir lernen ihm zu vertrauen. Zu viel beschützen wirkt sich negativ auf seine Entwicklung aus.

Hinfallen und Aufstehen ist Teil des Lebens. Es begleitet uns in allen Lebenslagen, weshalb es gut ist, dies von Kindesbeinen an zu verstehen.

Dementsprechend lassen wir ihn seine Welt frei entdecken. Wir trösten ihn, wenn nötig und helfen ihm direkt wieder auf die Beine.

Das das 2. Jahr dabei die höchste Unfallgefahr birgt, ist durchaus nachvollziehbar. Aber mit jedem Sturz, mit jedem Kratzer und mit jeder Träne lernt ein Kind. Es lernt seine Umwelt sowie seine Grenzen kennen & auszuloten.

Wort für Wort – Stück für Stück

Jeden Tag wächst nun auch Hugo’s „Wortschätzchen“. Er hängt förmlich an unseren Lippen, wenn ihm ein neues Wort gefällt und anschließend versucht er es nachzuplappern. Zuckersüß.

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Schön war ein Abend in unserem Sommerurlaub am Kaiserstuhl. Es war gegen Abend, ich hatte ihn auf dem Arm und ihm fielen langsam aber sicher die Augen zu.

Plötzlich öffnet er die Augen, gibt mir seinen Schnuller und sagt 5-6 Mal hintereinander das Wort „Auto“. Immer verschieden artikuliert, aber klar und deutlich zu verstehen. Nach dieser kurzen Sprachstunde gingen zack, die Augen direkt wieder zu. 🙂

Dazu kommt, dass er Wörter gerne auch entfremdet. So wird aus Mama, Papa und Hugo gerne mal „Mamam“, „Papam“, „Hugum“. Immer wieder lustig und kurios, was so alles in diesem kleinen Köpfchen vorgeht.

Mal schauen, wann sich die Wörter aneinanderreihen und der erste Satz ertönt.

Mein Erfahrungstipp aus der Papa-Perspektive: hab Vertrauen in Dein Kind und seine Entwicklung. Gib ihm die Zeit, die sie/er braucht & sei geduldig.

LG, Richard & Hugo.

In welcher Phase befindet sich Dein Kind gerade?

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Das Papammunity-Team

Hey, ich bin Richard, Vollblut-Papa und zusammen mit meiner Frau Maren, ausgebildete Sozialassistentin & Erzieherin sowie studierte Sozialpädagogin aktuell in der Jugendhilfe tätig, führen wir als Eltern eines Sohnes den Elternblog „Papammunity“.

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